Samstag, den 12. Oktober 2013 12:04 Alter: 6 Jahr(e)

Landtagspräsident Matthias Rößler nominiert - aber nicht für Radeburg

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: OTMAR SCHWALBE, KLAUS KROEMKE

Obwohl der Wahltermin noch gar nicht feststeht, steht aber der Kandidat. 80 stimmberechtigte CDU-Mitglieder und Gäste trafen sich im „Goldenen Anker“ in Radebeul, um Dr. Matthias Rößler für den Wahlkreis 40 Meißen 2 zur Landtagswahl im Jahr 2014 zu nominieren - doch Radeburg gehört nicht mehr zu "seinem" Wahlkreis.

Matthias Rößler bewarb sich erneut und ohne Gegenkandidat um das Mandat im Wahlkreis 40, den er als Direktbewerber 2009 mit fast 40% der Stimmen gewonnen hatte.
„Ich bin ein Kind dieses Landes, heimatverbunden und verwurzelt. Und ich bekenne mich dazu“, begann seine politische Bilanz der letzten Jahre. Er berichtete über das Ringen um die Erneuerung von Schulen, Straßen und Stadtvierteln, um die Rettung der Landesbühnen und um neue Förderprogramme für Feuerwehr und Sportvereine. Er verwies mit einigem Stolz auf die nachhaltige und solide Politik Sachsens für Kinder und Enkel, die das Schuldenmachen nun auch in der Verfassung verbietet. "Gute Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten geben den Sachsen eine Zukunft in der Heimat," führte Rößler weiter aus. Die Schaffung der dafür notwendigen Rahmenbedingungen sei die Hauptaufgabe für Parlament und Regierung. „Sich um die Menschen und das Land kümmern, in engem Schulterschluss mit den Kommunen, die Interessen unseres Freistaates Sachsen in Deutschland und Europa durchsetzen. So werde ich auch in Zukunft Politik machen“, schloss Matthias Rößler seine Rede. Dafür kann er auf die fast einhellige Unterstützung der Mitglieder der Sächsischen Union in seinem Wahlkreis bauen.

Die Veranstaltung fand in Kötzschenbroda bei strömendem Regen statt. Fast 5 Liter fielen. Tränen von den Parteifreunden aus Radeburg? Sie verlieren ihren prominenten Kandidaten, dessen Wirken für unsere Schulen, Straßen, das Gewerbe und nicht zuletzt für Vereine durchaus beachtlich war. Als Schirmherr des Heinrich_Zille-Laufes und Unterstützer der Radeburger Ausbildungsmesse, die inzwischen regional viele Nachahmer gefunden hat, wiesen ihn als einen Politiker aus, der trotz vollen Terminkalenders nicht nur bei Wahlen Präsenz zeigte.

"Für die Radeburger werde ich auch weiterhin da sein," erklärte Dr. Matthias Rößler auf Nachfrage. "Der Bürgermeisterin, Frau Ritter, habe ich das schon zugesagt. Auch für die zahlreichen Vereine und natürlich auch für die Bürger und ihre Anliegen bin ich zu sprechen."

Radeburg wurde durch das am 15. Mai durch den Sächsischen Landtag beschlossene 5.Gesetz zur Änderung des Sächsischen Wahlgesetzes dem Wahlkreis 38 zugeschlagen, zu dem unter anderem die Städte Großenhain und Gröditz und unsere nördlichen Nachbargemeinden Ebersbach und Tauscha sowie weitere Dörfer der Großenhainer Pflege gehören. Das mit den Stimmen der Regierungsmehrheit verabschiedete Gesetz wird mit dem demografischen Wandel begründet. Weicht die Bevölkerungsentwicklung eines Wahlkreises um mehr als 15 Prozent vom Durchschnitt ab, kann der Wahlkreis verändert werden, ab 25 Prozent muss er geändert werden. Dies wurde bereits im 4. Änderungsgesetz festgelegt. Oppositionsparteien sehen darin ein Manöver zur Stärkung der CDU-Vormachtstellung. 

Das Direktmandat des für Radeburg neuen Wahlkreises hat Sebastian Fischer (CDU) inne, der auch erneut kandidieren möchte. Ist Sebastian Fischer auch nicht so prominent wie der Landtagspräsident, so hat er sich doch in der Region durch sein Engagement einen Namen gemacht, so zum Beispiel durch sein klares, christlich motiviertes Bekenntnis zum Asylrecht im vergangenen Herbst, als sich ausländerfeindlicher Widerstand gegen ein Asylbewerberheim in Großenhain formierte. Der wertkonservative Fischer steht für Heimatverbundenheit und setzt sich für die Förderung des ländlichen Raumes ein. Dies sind für ihn nicht nur Worte. Als ehrenamtlicher Vorsitzender des Koordinierungskreises des Dresdner Heidebogens gestaltet er die Entwicklung des Gebietes, zu dem die Großenhainer Pflege gehört, selbst aktiv mit. Als gelernter Koch und qualifizierter Küchenmeister kämpft er gegen Gentechnik in der Landwirtschaft. Durch langjährige Auslandsaufenthalte hat der 32-jährige Gävernitzer trotz seiner Jugend auch Erfahrung und den Blick auf die Region mit kritischem Abstand. Die Kandidatenkür in dem für uns neuen Wahlkreis findet erst im November statt. Gerüchten zufolge soll es auch einen Gegenkandidaten geben. 

 


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