Mittwoch, den 08. Juni 2011 14:42 Alter: 9 Jahr(e)

Radelnde Schulkinder extrem gefährdet - vor allem Jungs

Kategorie: Dresdener Land und Umgebung

VON: DEKRA-PRESSEBÜRO ROLF WESTPHAL

Rad fahrende Schulkinder sind im Straßenverkehr stark gefährdet, warnen die Sachverständigen von DEKRA Dresden. 2009 war jedes zweite Kind im Alter zwischen 10 und 15 Jahren, das im Straßenverkehr verunglückte, mit dem Fahrrad unterwegs. „Wir fordern Autofahrer deshalb zu besonderer Rücksicht auf die jungen Radfahrer auf“, sagt Dr. Jens Walther,  Leiter der DEKRA Niederlassung Dresden. „Genauso wichtig ist aber auch, dass Eltern ihre Kinder gezielt aufs Fahrradfahren vorbereiten.“

Kind_beim_Rad_fahren
Foto:Werner100359 (siehe "Links")

„Kinder sollten erst nach einem Fahrradtraining und bestandener Radfahrprüfung mit dem Fahrrad in die Schule fahren dürfen", betont der Experte. „Beim Training lernen Kinder, wie sie sich im Straßenverkehr sicher bewegen, wie sie die Balance halten, Zeichen geben und beim Fahren nach hinten schauen, ohne ihre Spur zu verlassen." Vor allem Jungs brauchen eine gute Vorbereitung, bevor sie auf zwei Rädern in den Straßenverkehr starten. Denn zwei Drittel der Kinder unter 15 Jahren, die mit dem Fahrrad verunglücken, sind Jungen und nur ein Drittel Mädchen. Bei den tödlichen Unfällen waren von den 24 getöteten Radfahrern unter 15 Jahren immerhin 22 Jungen (92 Prozent). Als häufigste Fehler nennt die Statistik Benutzen der falschen Fahrbahn, Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr, Nichtbeachten der Vorfahrt und zu schnelles Fahren.

Die Sachverständigen empfehlen, dass Eltern zusammen mit ihren Kindern einen sicheren Schulweg erkunden und ihn gemeinsam abfahren. Denn hier häufen sich die Unfälle stark. Vor allem dort, wo der Weg den Autoverkehr kreuzt, ist auf richtiges Verhalten und Blickkontakt mit Autofahrern zu achten. Kinder sollten nach dem Rat von DEKRA Dresden grundsätzlich einen Fahrradhelm tragen. Die Erwachsenen können hier ein gutes Vorbild sein. Wichtig ist auch ein regelmäßiger Fahrradsicherheitscheck; vor allem die Bremsen und die Beleuchtungsanlage müssen funktionieren.

„Erinnern Sie Ihre Kinder auch daran: Bei Lastwagen und Bussen heißt es Abstand halten. Kinder dürfen sich niemals direkt neben oder hinter dem Fahrzeug aufhalten", warnt Dr. Jens Walther. „Da in diesen Bereichen die Sicht des Fahrers häufig eingeschränkt ist, besteht hier erhöhte Unfallgefahr."

Hintergrundinformation: Fahrradunfälle von Kindern

Im Jahr 2009 verunglückten nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes insgesamt 11.068 Kinder unter 15 Jahren als Fahrer und Mitfahrer von Fahrrädern, 24 Kinder erlitten tödliche Verletzungen. Das ist ein Kind mehr als im Jahr 2008. Betroffen waren 22 Jungen (92 Prozent) und 2 Mädchen. Zwei Drittel der Verunglückten waren Jungen (7.311 oder 66 Prozent), ein Drittel Mädchen (3.755 oder 34 Prozent). Die meisten Kinder, die mit dem Fahrrad verunglückten, gehören der Altersgruppe der 10- bis 15-Jährigen an: 8.242 oder 74 Prozent, bei den Getöteten sind es 79 Prozent (19). Von den Kindern unter 15 Jahren, die im Straßenverkehr insgesamt zu Schaden kamen, waren 36 Prozent mit dem Fahrrad unterwegs. Von den insgesamt 90 im Straßenverkehr getöteten Kindern waren 27 Prozent Fahrradbenutzer.

weiterführender Link (eingefügt von der RAZ-Redaktion):


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