Montag, den 13. Januar 2014 09:38 Alter: 6 Jahr(e)

TSV begeistert Radeburger Fans

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: (AS)

Wer es am 11. und 18. Januar nicht zu den ersten Heimspielen der TSV 1862 Radeburg geschafft hatte, der verpasste spannende Partien und eine mitreißende Stimmung auf den Rängen. Mit einem 30:26 (13:16) Erfolg startete Radeburg gegen zwei Tabellennachbarn aus der Winterpause und führt nun auf Rang 4 das enge Verfolgerfeld an.

Basti Eckart schoss drei solche sehenswerten Kontertore - dann hatten die Döbelner das Spiel durchschaut. Foto: Rob Merdes
Basti Eckart schoss drei solche sehenswerten Kontertore - dann hatten die Döbelner das Spiel durchschaut. Foto: Rob Merdes

7 Sekunden vor der Halbzeitpause baut Döbeln sein Polster auf drei Tore aus und geht vielleicht etwas selbstzufrieden in die Pause. Foto: Rob Merdes
7 Sekunden vor der Halbzeitpause baut Döbeln sein Polster auf drei Tore aus und geht vielleicht etwas selbstzufrieden in die Pause. Foto: Rob Merdes

Nach 40 Minuten das Spiel zurück gedreht

Die Gäste von der HSG Neudorf/Döbeln waren mit der Empfehlung, einen der stärksten Angriffe der Liga zu haben, nach Radeburg gereist und zeigten insbesondere in der ersten Halbzeit, dass dies durchaus berechtigt ist. Die TSV begann mit einer offensiven 5:1 Formation, um die Angriffsbemühungen der Gäste zeitig zu stören. Dies gelang aber nicht so recht, insbesondere der Linksaußen der Döbelner konnte sich immer wieder mit Einzelaktionen in Szene setzen, er war in der gesamten Partie auch der auffälligste Spieler seiner Mannschaft. Dennoch hielt die TSV in den ersten 15 Minuten stets die Führung inne, besonders Michi Tietze zeigte auf der halblinken Position immer wieder seine Dynamik im Torabschluss. Dank dreier exzellenter Konter über Bastian Eckart konnte sich Radeburg zeitig einen Dreitorevorsprung erarbeiten.

Trainer Hrib agierte in der ersten Halbzeit mit mehreren Deckungs- und Systemwechseln, um das Tempo und somit den Druck auf die Gäste zunächst aufrechtzuerhalten. Nach einer scheinbar sicheren Dreitoreführung war festzustellen, etwa ab Mitte der zweiten Halbzeit, dass die Abwehr nicht mehr kompakt genug stand und die Gäste zu leichteren Toren, besonders über die Abwehrmitte, kommen konnten. Ein Torwartwechsel der Döbelner zeigte zudem Wirkung und einige gute herausgespielte Wurfmöglichkeiten konnten nicht genutzt werden. Auch auf Bastis Konter hatte sich die HSG-Abwehr nun eingestellt. So kamen die Döbelner zum 12:12 und drehten das Spiel. Hier war es Robert Egberts zu verdanken, dass der Vorsprung der Gäste nicht größer wurde. Er löste Norman Komar im Tor ab und zeigte sofort wichtige Paraden. Bei einem 13:16 Halbzeitstand gingen die Döbelner mit zufriedenen Gesichtern in die Pause, nachdenklicher die 1862er. 

Trainer Hrib hatte einiges zu kritisieren, besonders bemängelte er die fehlende Stimmung und gegenseitige Unterstützung im Team. Logisch dass der Funke da noch nicht auf das Publikum überspringen konnte. Außerhalb der Kabine dann eine Premiere, die Schüler-Funkengarde des Radeburger Carnevalsclubs heizte den Fans ein und gab so schon mal einen Vorgeschmack auf die hiesige, weit über Stadtgrenzen hinaus bekannte Faschingszeit. Ein tolles Signal auch für das weitere Zusammenwachsen und die gegenseitige Unterstützung der Vereine in Radeburg.

Dieses Signal hatte wohl auch die Mannschaft der TSV vernommen, von Beginn an war zu spüren, dass dieses Spiel unbedingt gewonnen werden sollte. Zunächst stimmte nur der Einsatz. Die Abwehr hatte jetzt die notwendige Agressivität. Doch Fouls wurden jetzt durch das Schirigespann strenger geandet als noch in der ersten Halbzeit und so fanden sich plötzlich nur noch drei Radeburger auf dem Spielfeld. Doch jetzt war das Publikum endgültig da. Beherzt stärkten sie dem Team den Rücken. In dieser Unterzahlsituatuation gelang der HSG kein einziges Tor und innerhalb von 10 kämpferischen Minuten konnte 1862 den 3-Tore-Rückstand egalisieren und  zum 18:18 auszugleichen. Der unbedingte Siegeswille wurde nun auch spielerisch umgesetzt, jedes Tor wurde gemeinsam gefeiert und die Abwehr hatte nun zur Aggressivität auch die Beweglichkeit, um die Angriffsbemühungen der Gäste zu unterbinden. In der zweiten Halbzeit taute dann vor allem die „Linkshänderfraktion“ der TSV auf, basierend auf Ballgewinnen oder Paraden von Norman Komar im Tor machten Martin Hrib, Benni Holtz und Hein Wiebe mächtig Druck und netzten immer wieder ein. Insgesamt 16 Tore konnten sie erzielen und so maßgeblich dafür sorgen, die Partie erneut zu drehen.

Den Döbelnern war die Verunsicherung anzumerken, sie verrannten sich immer wieder im Radeburger Deckungsverband, sie mussten sich jedes ihrer Tore schwer erarbeiten. Beim 24:20 war eine gute Führung herausgearbeitet, die dann souverän bis zum 30:26 Schlusspfiff verteidigt werden konnte. Bereits 2 Minuten vor Schluss erhoben sich die Fans von den Rängen, die Radeburger Sporthalle erlebte eine klasse Stimmung, so hatten sich wohl alle den sportlichen Auftakt ins neue Jahr gewünscht. 16 Gegentore in der ersten Halbzeit, 10 in der Zweiten, diese Steigerung im eigenen Abwehrverhalten legte die Basis für diesen schwer erkämpften, aber letztlich verdienten Heimerfolg über eine gute HSG aus Neudorf/Döbeln.

Mit diesen wichtigen Punkten hat die TSV ihren Vorsprung auf die Abstiegsränge verteidigt und kann sich nun entsprechend gut gerüstet auf die nächsten Aufgaben vorbereiten.

Die TSV spielte mit: Benjamin Holtz (4), Axel Herzog (2), Rene Gründler, Maik Buschhaus, Andreas Schütz (1), Michael Tietze (7), Hein Wiebe (7), Robert Egberts, Norman Komar, Martin Hrib (5), Clemens Schütt, Julian Arndt, Bastian Eckardt (3), Egbert Erler, Ringo Tietze (1)


Rasantes Offensivspiel: 66 Tore in 60 Minuten

Mit dem 35:31 Erfolg konnten die Männer der TSV Radeburg ihr nächstes Heimspiel siegreich gestalten und dabei erneut vor heimischem Publikum eine begeisternde Partie abliefern. Die Gäste aus Kamenz präsentierten sich über die gesamten 60 Minuten als der erwartet schwere und gut eingestellte Gegner. Von Beginn an war beiden Seiten anzumerken, dass in diesem Spiel um jeden Meter auf dem Parkett gekämpft werden würde, die ersten Zweikämpfe auf beiden Seiten wurden hart aber fair geführt. Trainer Hrib verordnete seinem Team die offensive 4:2 Abwehr, um den litauischen Haupttorschützen der Gäste aus dem Spiel zu nehmen und parallel Druck auf die andere Aufbauspieler der Gäste auszuüben. Dies gelang auch recht ordentlich, Ballgewinne konnten erzielt und in einfache Tore umgewandelt werden. Aber auch die Kamenzer hatten sich etwas einfallen lassen, die direkte Manndeckung gegen den zuletzt so starken Michi Tietze ließ das Angriffsspiel der TSV etwas schwer ins Laufen kommen. Bis zum 6:6 konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen, dann gelang es der TSV aber, noch einen Gang hochzuschalten.

Trainer Hrib wollte von seinem Team ein verbessertes Spiel in der zweiten Welle sehen, endlich zeigte die Mannschaft, dass sie auch dazu in der Lage ist. Nach gewonnenen Bällen in der Abwehr wurde nun schnell umgeschaltet und Druck auf die Kamenzer Rückwärtsbewegung ausgeübt. Lohn war eine 16:10 Führung, bei der besonders Bastian Eckardt und Hein Wiebe ihre Schnelligkeit im Konter zu leichten Toren für die Mannschaft umsetzen konnten. Durch kleine Unkonzentriertheiten gelang es den Gästen allerdings noch zum 17:13 Halbzeitstand zu verkürzen.

Die Pausenansprache war kurz, es war klar, dass die Kamenzer noch einmal alles versuchen würden, um zurück in die Partie zu kommen. Und dementsprechend startet die zweite Hälfte – die Zuschauer beider Lager sollten packende 30 Minuten erleben. Um es vorweg zu nehmen, 18:18 endete diese Halbzeit, Zeichen für eine hohes Tempo und viele Torszenen. Besonders der litauische Halbrechte zeigte nun mit Schlagwürfen seine individuelle Stärke und überwand mehrfach die Abwehr der TSV.

Trainer Hrib musste sehr schnell die Auszeit nehmen und seine Männer neu einstellen – beim 19:17 drohte die Partie zu kippen. Aber auch die TSV war nun im Angriff gefährlich und strahlte von allen Positionen Torgefahr aus. Schön zu sehen, dass die Mannschaft dabei vor allem Druck aus der zweiten Welle erzeugen konnte und so permanent hohes Tempo vorlegen konnte.

Beim 24:20 war der 4-Tore-Vorsprung wieder hergestellt, dennoch blieben die Gäste kämpferisch immer in Schlagdistanz. Die letzten 20 Minuten hatten beide Seiten einige Zeitstrafen zu verkraften, es wurde bis zum Ende verbissen um jeden Ball gekämpft. Längst hatte sich die Radeburger Sporthalle zu einem Hexenkessel verwandelt, beide Fanlager sorgten für eine tolle Kulisse.

Obwohl die Torhüter beider Seiten gute Leistungen zeigten, fielen weitere Tore im Minutentakt, die Radeburger verteidigten aber den Vorsprung bis zum 35:31 Endstand und konnten so einen sehr schwer erkämpften, aber auf Grund des variableren Angriffsspiels auch verdienten Heimsieg bejubeln.

Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ist Martin Hrib hervorzuheben, der nicht nur an der Seitenlinie die Mannschaft als Trainer gut einstellte, sonders besonders in den kritischen Unterzahlsituationen das Team mit seinen Toren vorn hielt. Mit diesen beiden Punkten hat sich die TSV nun erst einmal im Mittelfeld der Liga etabliert und kann sich in Ruhe auf die nächste Partie vorbereiten. Ziel muss es dann sein, bei ebenso guter Angriffsleistung wieder mehr Augenmerk auf die Abwehr zu legen, um auch in der nächsten Auswärtspartie eine Chance auf einen Sieg zu haben.

Die TSV spielte mit: Benjamin Holtz (8/3), Axel Herzog, Maik Buschhaus (2), Andreas Schütz (4), Michael Tietze (2), Hein Wiebe (5), Robert Egberts, Norman Komar, Martin Hrib (7), Clemens Schütt, Christian Ruben (3) Bastian Eckardt (4), Ringo Tietze


 

 


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