Mittwoch, den 28. September 2011 16:32 Alter: 8 Jahr(e)

Projektstart geglückt "Schule unter Dampf" ein neues Projekt von "Heidebogen macht Schule"

Kategorie: Dresdener Heidebogen, Dresdener Land und Umgebung, Radeburg und Umgebung

VON: KRISTINA KROEMKE

Der Dienstag Morgen machte noch kein allzu freundliches Gesicht als die 24 Mädchen und Jungen der 7. Klasse des Gymnasiums Dresden/Cotta auf dem Bahnsteig der Lößnitzgrundbahn in Radebeul Ost ankamen. Sie sind die Klasse, die das Projekt "Schule unter Dampf" testen darf.


Projektstart in Radebeul Ost


Andreas Heinrich erklärt Hubertus die Funktionsweise der Lößnitzgrundbahn

 

Das Projekt ist eine praktische und vor allem erlebnisreiche Lehrveranstaltung zum Thema alte, neue und regenerative Energien, gekoppelt mit verschiedenen Formen der Mobilität. Der Dresdner Heidebogen, die Sächsiche Dampfeisenbahngesellschaft und die sächsische Umweltakademie der Urania haben den Bildungstag entwickelt. Mobilität durch die Erzeugung von Dampf begreift man am Bestem an Hand des Aufbaus der Dampfeisenbahn. Professionell erklärt von Lokführer Andreas Heinrich durfte die Klasse die Kanzel der Lok besteigen. Im umgestalteten "Schulwagon" erhielten die Schüler die erste Lehrunterweisung zum Aufbau der Dampfeisenbahn, der Erzeugung von Dampf und die Umwandlung von Wärme in Bewegung, die Arten der erneuerbaren Energien und die Energieverteilung in Sachsen. Pädagogin Heike Klein von der Umweltakademie gab noch den Hinweis, Bioabfälle in den mitgebrachten Müllbeutel zu werfen – der Abfall wurde nämlich noch gebraucht.

 

Pünktlich zur Ankunft in Radeburg tat sich der Himmel auf. "Zum Glück" sagte Heike Klein, "Wir wollen doch noch unseren Solarkocher und das Solarkarussel ausprobieren." Zunächst wurde aber eine andere Mobilitätsform gewählt – das Fahrrad – wie man selbst durch Muskelkraft kinetische Energie erzeugt, erfuhren die Kinder auf dem Weg zur Agrargenossenschaft Radeburg. Dort wird gerade eine neue Biogasanlage gebaut. Wie diese funktioniert und wie aus Gülle und anderer Biomasse Strom erzeugt wird, erklärte Frau Greifelt und lässt die Kinder auch einen Blick in den Kuhstall werfen. Was gesunde Tierhaltung bedeutet, erfahren die Kinder ebenfalls und der ein oder andere wird auf einmal sehr nachdenklich. Nach einem kurzen Mittagspäuschen ging es auch schon Richtung des Flüsschens Promnitz weiter, das kurzer Hand angestaut wurde – die Kraft des Wassers kann man damit am besten erklären. Sonnenbeschienen und mit nassen Hosen erreichten die Kinder den Radeburger Bahnhof, dort wurde gezeigt, wie die Lok mit Wasser befüllt wird. "Wieviel Liter gehen denn in den Tank?", "Warum rostet die Lok nicht?", "Wie heiß wird es in der Feuerbüchse?" waren die Fragen, die die Lokführer zu beantworten hatten.

 

Dann wurden endlich Solarkocher und Solarkarussel ausprobiert. Im Solarkocher wird mittels Sonnenlicht Wasser zum Kochen gebracht. Das Solarkarussel wird durch ein kleines Solarpanel und einem Motor betrieben. Bei den Jungs kamen die Druckluft-Raketen besonders gut an. Großes Highlight war das Basteln einer eigenen kleine Biogasanlage auf dem Rückweg im Zug, da kam dann der gesammelte Biomüll zum Einsatz.

Und wie fanden es die Kinder? "Es war total informativ. Wir haben gelernt welche Möglichkeiten der Energieerzeugung es gibt. Und besonders interessant war es im Kuhstall." sagt Sabine (13) und Clarissa (13) ergänzt: "Wir wissen jetzt warum die Milch, die bei uns hergestellt wird, immer ein bisschen teurer sein muss, weil die Kühe hier einfach besser gehalten werden." "Das coolste war das Wasseranstauen und die Raketen und die Eisenbahn." sagt Hubertus (13) und ist schon wieder weg, um noch mal schnell beim Lokführer vorbei zu schauen." Und Klassenlehrerin Frau Müller meint: "Es war genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ganz toll, von allem was dabei und so herrlich fächerübergreifen."

 

Den Projektstart ist geglückt. Ab sofort ist das Projekt für 3. bis 10. Klassen über den Dresdner Heidebogen oder über die sächsische Umweltakademie der URANIA buchbar.


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