Mittwoch, den 26. August 2009 23:25 Alter: 10 Jahr(e)

ULR will Radeburgs Sportstätten helfen

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: KLAUS KROEMKE

Die Umkleide- und Sanitärräume (Duschen, Toiletten etc.) der Friedrich-Ludwig-Jahn-Kampfbahn in Radeburg waren in einem unzumutbaren Zustand. Für die ULR war der Aufreger um die sanitären Einrichtungen der Sportanlagen jedoch Anlaß, sie einmal näher unter die Lupe zu nehmen.

Die Umkleide- und Sanitärräume (Duschen, Toiletten etc.) der Friedrich-Ludwig-Jahn-Kampfbahn in Radeburg waren in einem unzumutbaren Zustand. Dies stellte Bürgermeister Dieter Jesse während des Heinrich-Zille-Laufs am 4. April fest. Insbesondere die Naßzellen waren durch starke Schimmelbildung für die Sportler nicht mehr akzeptabel. Jesse hatte daraufhin veranlaßt, zu untersuchen, wie der gesundheitsgefährdende Zustand abzustellen ist.

„Nach einem nochmaligen Gespräch mit dem Vorstand und Abteilungsleiter ist eine erste Besichtigung vorgenommen worden, erklärt der Bürgermeister auf Nachfrage von RAZ. „Von mir ist ein Auftrag zu Lösungsvorschlägen erteilt worden. Ergebnis war eine nur sehr kurzfristige Lösung z.B. durch Streichen."

Für die ULR war der Aufreger um die sanitären Einrichtungen der Sportanlagen jedoch Anlaß, sie einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Ihr Fazit: „Die Sportanlagen selbst, sowie das Sportcasino entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an moderne Vereinssportstätten.

Abhilfe kann nur stufenweise, auf Grundlage eines ganzheitlich erstellten Konzeptes, erfolgen.

Grundlage dieses Konzeptes soll eine Bedarfsanalyse für den Standort Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee sein, in die neben der Nutzung durch die einzelnen Abteilungen des TSV 1862 Radeburg e. V. auch die Nutzung für den Schulsport sowie die Allgemeinheit mit einfließt. Dem Stadtrat sind dafür mehrere Varianten vorzulegen. Zwischen dem TSV 1862 Radeburg e.V. und der Stadt Radeburg ist eine tragfähige Regelung zur Bewirtschaftung der Sportanlagen zu erstellen," schrieb die ULR in ihrem Antrag „Sportstättenkonzept", eingereicht zur 1. Stadtratssitzung am 20. August.

Nicht nur der Zustand der sanitären Anlagen hatte in der Vergangenheit immer wieder für Unmut gesorgt, sondern auch das verschlossene Tor und die am Sportplatz angebrachten Vertretungsverbote. Einerseits ist die Friedrich-Ludwig-Jahn-Kampfbahn Gemeineigentum der Stadt und als solche allen Bürgern der Stadt verfügbar zu machen. Die TSV als Betreiber der Anlage hat also in der angebrachten Form „Zutritt nur für Vereinsmitglieder" nicht das Recht, andere Mitbürger auszuschließen. Demgegenüber muß aber auch der Aufwand für die Betreibung, Unterhalt und Pflege für die im Ehrenamt tätigen TSV-Mitglieder in einem überschaubaren Rahmen bleiben. Leider war es in der Vergangenheit, als der Zutritt am Sportplatz noch frei möglich war, immer wieder zu Sachbeschädigungen gekommen. Eine klare Regelung fehlt bis heute.

Die ULRer gehen aber noch weiter. In einem "Sportstättenkonzept Radeburg" soll der Bedarf an Sportställen, sowohl für den regelmäßigen Spielbetrieb, Wettkampf- und Freizeitsport im gesamten Stadtgebiet ermittelt und Prioritäten für den notwendigen Erhalt/Instandsetzung/Neubau von Sportanlagen festgelegt werden. Ein Ergebnis, das freilich nicht in der Absicht der ULR liegt, könnte sein, daß Sportstätten in unseren Ortsteilen nicht zu halten sind. Der Erhalt der zahlreichen Sportstätten - von den Kegelbahnen über die Turnhallen bis zu den großen Freiflächen kosten die Stadt schon jetzt enorm viel Geld.

Die ULR wollte in der Stadtratssitzung erreichen, daß die Stadt bis zum 30.11.2009 in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand des TSV 1862 Radeburg e.V. eine vollständige Entwicklungskonzeption für die Sportstätten am Standort Friedrich-Ludwig-Jahn-Allee einschließlich der dazugehörigen Verkehrsflächen" vorlegt, was den Zwischenruf von der CDU auslöste, daß man sich bereits da mit allen Sportsektionen und -Vereinen in der Stadt unterhalten müsse. Ein "Sportstättenkonzept Radeburg" soll nach ULR-Vorstellung „bis zum 30.11.2010 in Zusammenarbeit mit den Vorständen aller Sportvereine sowie den ortsansässigen Schulen" erarbeitet werden.

Bürgermeister Jesse merkte an: „Wie schwer dies gerade die letzten Jahre war, ersieht man daraus, daß sich die Vereine nie einigen konnten. Erst die fehlenden Kinder und die Auflagen vom Sportbund brachten den Zwang zur Zusammenarbeit! Nur mit funktionierenden Kinder- und Jugendmannschaften erhalten auch die „Großen" die Spielerlaubnis.

Der Antrag wurde in die Ausschüsse zur Beratung verwiesen - allerdings ohne Fristangabe. Zunächst müssen die Ausschüsse ja erst einmal gebildet werden, was auf der 1. Stadtratssitzung noch nicht gelungen war.

 


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