Freitag, den 14. Dezember 2012 09:21 Alter: 7 Jahr(e)

Dresden - Radeburg: BAB 13 wird tiefer gelegt.

Kategorie: Dresdener Land und Umgebung, Radeburg und Umgebung

VON: K.KROEMKE

Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was dicht an der BAB 13 unweit des Gewerbegebietes Radeburg passiert. Links und rechts der Autobahn wird viel gebaut. Einige Maßnahmen dienen der Vorbereitung des sechsstreifigen Ausbaus.

Für das das neue Brückenbauwerk „61 Ü 3“ in der Nähe des Gewerbegebiets Radeburg-Süd entstehen derzeit die Stützpfeiler
Für das das neue Brückenbauwerk „61 Ü 3“ in der Nähe des Gewerbegebiets Radeburg-Süd entstehen derzeit die Stützpfeiler

Hier, zwischen der neuen Brücke und Dachser entsteht demnächst der Rastplatz Promnitztal
Hier, zwischen der neuen Brücke und Dachser, entsteht demnächst der Rastplatz Promnitztal

Gegenwärtig werden nahe dem Gebwerbegebiet Radeburg durch die Firma Matthäi aus Freienhufen die Rampen und die Stützpfeiler für das neue Brückenbauwerk „61 Ü 3“ hergestellt. „Bis Mai 2013 hat man uns Zeit gegeben,“ sagt Bauleiter Philipp Heine. „Dann soll das eigentliche Brückenbauwerk aufgesetzt werden. Dazu wird dann die Autobahn an einem Wochenende nachts gesperrt.“ Das Bauwerk ist eine von sieben Brücken, die im Zusammenhang mit dem sechsstreifigen Ausbau der A 13 zwischen Dresden-Nord und Radeburg errichtet bzw. baulich verändert werden sollen. An Stelle der bisherigen Unterführung soll hier also künftig eine Brücke stehen. Für Diskussionsstoff sorgte vor allem das Brückenbauwerk an der AS Marsdorf, das im Zuge einer Verlegung der Trasse der S 58 (Bärnsdorf – Weixdorf) in nördliche Richtung verlegt werden sollte. Gegen das Vorhaben gab es vor allem seitens des Weixdorfer Ortschaftsrates und durch die NABU-Fachgruppe Ornithologie Großdittmannsdorf Bedenken.

Die Ausbaustrecke hat eine Gesamtlänge von rund 7,6 Kilometern und soll 39 Millionen Euro kosten. Anzahl und Breite der Fahrstreifen bleiben beim Ausbau unverändert, jedoch kommt der bisher fehlende Standstreifen hinzu und entlang der Trasse werden auch Straßenbankette verbreitert. Die Autobahn soll außerdem eine bessere Entwässerung erhalten. Nicht zuletzt aufgrund des angrenzenden Vogelschutzgebietes soll der Ausbau „bestandsnah“ erfolgen, also insgesamt nur 5 Meter Breite an zusätzlicher Versieglungsfläche bringen. Viel gravierender ist jedoch die Nivellierung der Fahrbahnhöhen zur Verbesserung der Sichtweite. Dies soll überwiegend durch Gesteinsabtrag geschehen. In dem durch stark verdichtete Grauwacke geprägten Gebiet ist dies technisch aufwendig, aber aus Sicht der Fachbehörde notwendig. „Im gegenwärtigen Zustand ist die A13 im genannten Abschnitt nicht mehr verkehrsgerecht. Fehlende Standstreifen, eine ungünstige Trassen- und Gradientenlage sowie unzulängliche und zum Teil fehlende Entwässerungseinrichtungen machen einen grundhaften Ausbau der Teilstrecke erforderlich,“ schreibt die Landesdirektion Sachsen in einer Pressemitteilung. „Mit dem Ausbau kann die sichere und reibungslose Bewältigung des derzeitigen und des künftig zu erwartenden Verkehrsaufkommens sowie die Verringerung von bestehenden Umweltbelastungen erreicht werden.“ Außer den Brückenbauten sollen zwischen Berbisdorf und Großdittmannsdorf beidseitig auch noch Rastplätze entstehen, die den Namen „Promnitztal“ tragen werden.

Bestandteil des Vorhabens ist auch eine Optimierung der Straßenentwässerung. Die Errichtung von vier Regenrückhaltebecken soll für die schadlose Ableitung des Niederschlagswassers sorgen. Das Autobahnamt Sachsen als Bauherr hat außerdem einen landschaftspflegerischen Begleitplan erstellt. Vorgesehen sind unter anderem Entsiegelungs- und Rekultivierungsmaßnahmen, Baum- und andere Gehölzpflanzungen sowie Gewässerrenaturierungen. So werden der Lange Bruchgraben, der Bränitzbach und kleinere Grabenbäche bei Volkersdorf sowie der Teich am Fuchsberg renaturiert. Das Ausbauvorhaben umfasst ferner den Bau mehrerer ökologisch wirksamer Durchlässe und Unterführungen, unter anderem für die im Vorhabensgebiet lebenden Fischotter und Amphibien. Die Sperrwirkung der Trasse wird damit im Vergleich zur momentanen Situation reduziert, wenngleich der bisherige Durchlass für den Verbindungsweg Berbisdorf – Großdittmannsdorf verschwindet.

Bis 2015 dürfen sich Pendler und Reisende auf Einschränkungen zwischen dem Dreieck Dresden und Radeburg einstellen. Vier Fahrspuren werden dann auf jeweils einer bisherigen Fahrbahnseite liegen und die Geschwindigkeit auf bis zu 60 km/h reduziert. Die Situation wird wahrscheinlich noch härter als während der Bauarbeiten zwischen Thiendorf und Ortrand, weil hier das Verkehrsaufkommen höher ist. In den Jahren danach kann man dann den Zeitverlust wieder aufholen, denn dann fallen die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf diesem Streckenabschnitt.


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