Montag, den 29. August 2011 14:02 Alter: 8 Jahr(e)

Tag der offenen Tür am Wetterberg

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: K.KROEMKE

Spricht man in der Region vom Wetterberg, dann nicht nur aus erfreulichen Gründen. Jetzt hat das Team der Baustoffwerke am Wetterberg GmbH & Co KG reagiert und am Samstag, dem 13. August 2011 zur Besichtigung der Betriebsanlagen eingeladen. Trotz durchwachsenen Wetters kamen zahlreiche Neugierige, vor allem um mal einen Blick in die inzwischen 100 Meter tiefe Grube zu werfen.

Zahlreiche Ebersbacher und Bürger von Nachbarorten kamen für einen Blick hinter die Kulissen.
Zahlreiche Ebersbacher und Bürger von Nachbarorten kamen für einen Blick hinter die Kulissen.

Ein Blick in die Tiefe - die drei Kutschen auf halber Höhe wirken wie Spielzeug.
Ein Blick in die Tiefe - die drei Kutschen auf halber Höhe wirken wie Spielzeug.

Mit Kutschen des Fuhrbetriebes Gürntke aus Bärwalde konnte man sich auch bis zur Sohle des Tagebaus hinunter und von da wieder hinauf bringen lassen. Selbst die starken Haflinger hatten beiden steilen Rampen alle Kräfte aufzubieten. Wer sich zu Fuß auf den Weg machte, hatte eine sportliche Herausforderung zu bewältigen.

Die Ausstellung der gigantischen Maschinen machte ebenfalls Eindruck und in einer kleinen Ausstellung wurde das Unternehmen und seine Geschichte vorgestellt.

Der Steinbruch Wetterberg wurde zum Zweck des Grauwackeabbaus bereits seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts betrieben - mit einer Unterbrechung von 1981 bis 1991. 1992 nahm die Baustoffwerke am Wetterberg GmbH & Co. KG den Betrieb auf, um den enormen Baustoffbedarf, der durch die Wende entstanden war, zu decken.

Neben dem eigentlichen Steinbruch bestehen ein Schotterwerk und Asphaltmischwerk. Es werden Schotter, Grobschotter und Brechsand sowie Splitte und Edelsplitte produziert. Grauwacke ist, wie der Name schon sagt, grau, aber unter der Marke Sächsische Wegedecken® werden sie seit kurzem auch in rot, gelb oder anthrazit angeboten. Kunden für dieses Material kommen aus der Umgebung, aber sogar auch von der Ostseeküste.

Qualitätsbaustoffe werden überall gebraucht und der Ruf des Unternehmens unter Fachleuchten ist positiv. Dennoch muß das Unternehmen um die öffentliche Akzeptanz schwer kämpfen.

Jeder will gute Ware geliefert bekommen, ordentliche Straßen befahren und möglichst schnell von A nach B. Dies zu bekommen, hat natürlich auch eine dreckige, laute und vielseitig anders beeinträchtigende Komponente. Die hat niemand gern vor der eigenen Tür.

Durch den täglich hohen Absatz finden im Steinbruch in regelmäßigen Abständen Sprengungen statt, die die Anwohner ertragen müssen. Um Schäden an Gebäuden in den umliegenden Dörfern wegen der Erschütterungen wird gestritten. Grauwacke-Staub von den Lkw's verschmutzt in Kalkreuth regelmäßig die Wäsche, im Autohaus Wachtel müssen mehrmals täglich die ausgestellten Autos gewaschen werden, im Promnitztal beschwert man sich über den Lärm und die erheblichen Straßenschäden, die die im Zehnminutentakt von und nach Dresden rollenden 40-Tonner anrichten und die Kraftfahrer im Begegnungsverkehr stehen beim Ausweichen auf diesen kleinen Straßen ebenfalls vor Herausforderungen.

Insofern wird der Wetterberg nicht eben häufig in erfreulichen Zusammenhängen genannt und da ist es gut, in dieser Form auf die Bevölkerung zuzukommen und auch das Gespräch zu suchen.

 

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