Mittwoch, den 24. Oktober 2012 10:52 Alter: 7 Jahr(e)

Radeburg jetzt wieder Spitzenreiter

Kategorie: Radeburg und Umgebung

VON: E.ERLER, K.KROEMKE

Verbandsliga Männer: TSV 1862 Radeburg – VfL Waldheim (17:6)34:21

Taktisch von Spielertrainer M.Hrib hervorragend eingestellt, ließ das Team des TSV der angriffsstarken Mannschaft aus Waldheim (dem bisherigen Tabellennachbarn) keine Chance. Mit einer taktisch sicheren Abwehr und einem überragenden Norman Komar zwischen den Pfosten wurde der Grundstein für einen überraschend klaren Sieg gelegt.

Das Team der D-Jugendmannschaft unter Leitung von Norbert Stein (li.) gewann die Nagano Sensor Technik Dresden GmbH als Trikotsponsor. GF Dietmar Arndt (re.) übergab die Trikots vor dem Spiel der „Ersten“.
Das Team der D-Jugendmannschaft unter Leitung von Norbert Stein (li.) gewann die Nagano Sensor Technik Dresden GmbH als Trikotsponsor. GF Dietmar Arndt (re.) übergab die Trikots vor dem Spiel der „Ersten“.

Die wenigsten Gegentore der Liga: Die flexible Deckung der TSV ist seit Wochen die Grundlage für den Erfolg.
Die wenigsten Gegentore der Liga: Die flexible Deckung der TSV ist seit Wochen die Grundlage für den Erfolg.

Das Spiel unserer 1. Männer, des Tabellenzweiten gegen den punktgleichen Tabellendritten aus Waldheim begann mit 15-minütiger Verspätung. Grund war das Fernbleiben der Schiris der vorherigen Partie, das Duell unserer 1. Mädels gegen das angriffsstärkste Team der Saison, die TSV Dresden. Die starken Formschwankungen der Radeburgerinnen sind allen ein Rätsel. An die starken Leistungen wie gegen ESV Dresden (klarer Sieg) und HSV Weinböhla (knappe Niederlage) konnte nicht angeknüpft werden. Nicht, dass man sich gegen den Topfavoriten keine Niederlage leisten dürfte – aber die Art und Weise wie sich die Mädels gegen Ende geradezu verfrühstücken ließen, das hat die Zuschauer doch enttäuscht. Die stärksten Teams der Liga haben die Damen nun hinter sich. Jetzt wäre es gut, wenn sie sich zusammenrauften und wieder wie eine Mannschaft auftreten.

Nun aber zu den Männern. In der Aufwärmphase beeindruckte das Team von Waldheim mit einer Choreographie, wie man sie wohl nur selten sieht. Das Team ist jung, in der Breite gut aufgestellt und in der körperlichen Verfassung, wie man sich einen Handballer vorstellt. Nicht von ungefähr hatten die Waldheimer in der laufenden Saison bisher nur 2 Punkte abgeben müssen. Ein Duell auf Augenhöhe war also zu erwarten.

Auch ohne Abwehrchef Andreas Schütz, der arbeitsbedingt fehlte, galt es, die Abwehr auf den Gegner einzustellen, vor allem die torgefährlichen Rückraumspieler des VfL Waldheim, Martin Kater und Mathias Seidler zu entschärfen. Der Trainer entschied sich erneut für eine 4:2 Deckung. Dieser Deckungsverband wurde schon in den vorherigen Spielen erprobt, jedoch mit „gemischtem“ Erfolg. Gegen die nicht minder stark eingeschätzten Pulsnitzer hatte es in dieser Formation die bisher einzige Niederlage gegeben. Die Spieler gingen aber deswegen keineswegs ängstlich, sondern eher hoch motiviert ins Spiel, um vor einer wiederum tollen Kulisse die Punkte auf dem Meißner Berg zu lassen.

Die ersten fünf Minuten kamen unsere Gäste mit dem 4:2 Deckungsverband in der Tat nicht zurecht. Hier deutete sich schon an, dass die Marschrichtung von Spielertrainer Martin Hrib passend war. Der VFL tat sich sichtlich schwer, in die Nähe des "Sechsers" zu kommen, um da den Torabschluss zu suchen. Michael Tietze und Bastian Eckart machten ihre Sache als vorgezogenene "Störenfriede" so gut, dass ein Spielaufbau des VFL kaum zu Stande kam. Da der TSV-Angriff sich aber auch noch nicht eingeschossen hatte blieb es zunächst beim 0:0. Der Angriff der Gäste kam schließlich nur über eine Einzelaktion zum Erfolg. Das 0:1 für Waldheim sollte allerdings die letzte Führung in diesem Spiel sein.

Nach 10 Minuten nahmen die Gäste beim Stand von 3:1 ihre Auszeit. Trotz der Führung sah auch Martin Hrib die Chancenverwertung nach gut herausgespielten Varianten als ungenügend an und nutzte die Unterbrechung für kleinere Änderungen im Spielaufbau. Mit einer Torfolge von 9:4 nach 20 Minuten zeigte nun auch die Offensive Wirkung. Nahezu 100% Chancenverwertung. Martin Hrib verwandelte einen schönen ausgespielten Angriff mit einem Tor, ließ sich nicht lang feiern und blockte sofort im Gegenzug den schnell ausgeführten Angriff der Waldheimer am eigenen Sechser ab. Dies war nur EINE Szene die für den Mannschaftsgeist stand, der in diesem Spiel herrschte. Auch Maik Buschaus brachte sich in dieser Zeit mit 2 schönen Toren aus der zweiten Reihe ins Spiel. Obwohl er arbeitsbedingt später zum Spiel kam und sich nicht aufwärmen konnte, stand er gleich mit 100% auf der Platte.

Bis zur Halbzeit wölbte sich das Tornetz unserer Gäste in den letzten 10 Minuten noch acht mal, so dass Rabu mit einem Polster von 17:6 in die Halbzeit ging. Dass sich die Mannschaft nach dem Halbzeitpfiff eine spielerische Pause gönnen könnte und sich auf den Vorsprung auszuruhen versuchte, redete der Trainer den Spielern in der Halbzeit aus. So ging es mit 100 % Kampfgeist und Siegeswillen in die zweite Halbzeit. Denn nichts wäre schlimmer, als wenn man sich nach einem sicher geglaubten Sieg zurücklehnt – die DFB-Auswahl lässt grüßen.

Die insgesamt faire Partie, mit der grundsolide Schiedsrichter keine Mühe hatten (zwei Zeitstrafen für den TSV, vier für den VfL) wurde in der zweiten Halbzeit durch hoch konzentriere Radeburger so fortgesetzt, wie die erste endete.

Der VfL verzweifelte an Radeburgs Abwehrriegel. Wenn es ein Waldheimer aber doch einmal geschafft hatte, frei zum Wurf zu kommen, so hatte Norman Komar mit Hand und Fuß etwas dagegen, das der Ball im Kasten landete. Zu erwähnen ist, dass sich Norman beim Erwärmen einen Oberschenkelmuskel gezerrt hatte und trotzdem so eine Leistung abrufen konnte.

Mit fortgesetzter Spieldauer nutzte der Trainer dann die Gelegenheit des weiterhin sicheren Vorsprungs, um alle Positionen durchzuwechseln und ein anderes Deckungssystem auszuprobieren. Der Gegner versuchte nun etwas offensiver gegen den Radeburger Spielaufbau anzugehen. Dieses gelang nur bedingt. Es wurde auch dem letzten Fan und Spieler nach 40 Minuten beim Stand von 27:10 klar, dass es für den VFL Waldheim keinen Blumentopf mehr zu gewinnen gab. Unsere Mannschaft spielte bis auf kleinere Ausnahmen souverän den Stiefel runter.

Beim Stand von 31:15 in der 50. Minute schaltete Radeburg einen Gang zurück und wechselte Spieler ein, die sonst weniger zum Zuge kommen. Die letzten 10 Minuten 3:6 für den Gegner - da fehlte dann doch die Konzentration. Aber das kann die klasse Mannschaftsleistung vor einem mitreißenden Publikum nicht schmälern. Es ist schon erwähnenswert mit welcher Hingabe und Emotionen die Fans mitgehen. Es springt förmlich immer wieder der Funke von den Rängen auf die Platte über. Diese Fans sind sicherlich ein Garant dafür, dass unsere Mannschaft seit nun knapp 3 Jahren ungeschlagen in eigener Halle ist.

Fazit: Bis jetzt war es die beste Mannschaftsleistung, gegenzeichnet durch Kampfgeist und 100%ige Einstellung zum siegen. Mannschaftliche Geschlossenheit ohne Ausnahmen. Wenn dieses Niveau immer wieder abgerufen werden kann, wird es für unsere Gegner schwer, uns die zwei Punkte zu nehmen. Dem Trainer wird es bei der Klasse, die jetzt alle zeigen, schwer fallen, die Frage zu lösen, wen er am Samstag 18 Uhr gegen Radebeul zuerst auf das Spielfeld schickt. Durch den klaren Sieg führt die TSV nun mit einem Tor Vorsprung die Tabelle an.

Für die TSV Radeburg spielten: Norman Komar(0-40Minute), Tom Rasokat, Sebastian Küttner(40-50Minute)Robert Egberts(50-60Minute), Maik Buschhaus(3), Martin Hrib(5), Christian Ruben(3), Rene Gründler, Tilmann Kern(4), Ringo Tietze(1), Michael Tietze(5), Egbert Erler(4), Bastian Eckart(6), Julian Arndt(3)


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