Dienstag, den 04. Dezember 2012 09:32 Alter: 7 Jahr(e)

Museumsverbund gegründet

Kategorie: Dresdener Heidebogen

VON: KRISTINA SCHILLING-KROEMKE

Am 28. November trafen sich Vertreter der Museen des Dresdner Heidebogens zum Auftaktworkshop in Königsbrück. Die Verbundsgründung sollte positiv beschlossen werden. Der große Zuspruch durch die Museeumsbetreiber im Vorfeld ließ einen entsprechenden Ausgang erwarten. Struktur und Leistungen des Verbundes werden jetzt erarbeitet. Bis zum Januar sollen erste Ergebnisse vorgestellt werden.

Bereits Mitte 2011 wurde die Idee eines Museumsverbundes zwischen Landratsamt Bautzen und dem Dresdner Heidebogen diskutiert. Ursprung war der Wunsch nach optimierter Vermarktung der Museen, der Professionalisierung der Ausstellungen und vor allem der Personal- und Finanzausstattung. Es entstand eine grobe Idee, wie ein Netzwerk der Museen aussehen könnte und was es zu leisten im Stande sein soll. Die Idee blieb über ein Jahr eine Idee. Gelder zur Umsetzung der Idee waren nicht in Sicht. Im Oktober 2012 konnte der Dresdner Heidebogen Mittel aus der Richtlinie Demographie der Sächsischen Staatskanzlei generieren. Die Projektleitung wurde dem Dresdner Vereins- und Stiftungszentrum übertragen. In enger Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement wurden Bestandsdaten erfasst und der Auftaktworkshop vorbereitet.


Am 28. November trafen sich mehr als 20 Vertreter von Museen und Ausstellungen in Königsbrück. Darunter waren die großen Museen, wie das Museum der Westlausitz in Kamenz und das Museum Alte Lateinschule in Großenhain, sowie die Pulsnitzer Museumslandschaft und die Städtischen Sammlungen Kamenz. Aber auch viele der kleinen Dorf- und Heimatmuseen und private Sammler waren dabei.

Ziel war es, eine breite Mehrheit für die Gründung eines Museumsverbundes zu erlagen und die Grundsteine für die Arbeitsstruktur und das Leistungsbild des Verbundes zu erarbeiten.

Die Leistungen des Verbundes sollten sich klar am Bedarf der Museumsbetreiber orientieren.

In angeregter Diskussion kristallisierten sich mehrere Schwerpunktthemen heraus.

Zum einen ist die gegenseitige Bekanntmachung und Vernetzung für die Museen wichtig. Das Wissen um das Schaffen der anderen zum eigenen und gegenseitigen Nutzen wurde besonders hoch bewertet.

Die wissenschaftliche Begleitung und Beratung der eigenen Tätigkeit war besonders für die kleinen und ehrenamtlich geführten Museen von besonderer Wichtigkeit, sowie das Lernen von den Großen und die Möglichkeit sich Rat oder Hilfe zu holen. Die Erhöhung der eigenen Bekanntheit über eine gemeinsame Vermarktung in der Region und darüber hinaus sahen alle Teilnehmer als notwendig an. Die Hilfestellung bei der Suche nach geeigneten Mitstreitern bzw. die Recherche nach Fördermitteln für Sachkosten und Personal wünschen sich die Teilnehmer vom Verbund. Die großen Museen drängten besonders auf eine gemeinsame Datenbank aller zur Verfügung stehender Ausstellungsstücke in der Region. "Wenn wir zu einem Thema Ausstellungen vorbereiten, geht für uns die Suche nach den geeigneten Exponaten los." sagt Ines Müller-Spindler vom Museum der Westlausitz. "Wenn wir den Überblick haben, welche Ausstellungsstücke unsere Nachbarn besitzen, ist uns damit unheimlich geholfen." Problematisch ist auch die Lagerung von Großexponaten und die Archivierung von Ausstellungsstücken. Platzprobleme beklagten sowohl die kleinen als auch die großen Museen.

Wie die ermittelten Problemstellung unter dem Dach des Verbundes bearbeitet werden können, wird bis zum Januar 2013 im Rahmen eines Entwicklungskonzeptes durch das Vereins- und Stiftungszentrum vorgelegt. Die Federführung übernimmt danach der Dresdner Heidebogen und das Netzwerk wird durch das Regionalmanagement betreut.

Bis zum Ende des Jahres wird ein erster gemeinsamer Vermarktungsansatz gefunden. Es entsteht eine Internetpräsentation unter dem Dach des Dresdner Heidebogens unter der sich alle Partnermuseen wieder finden. Zum Dresdner Reisemarkt im Januar 2013 wird die erste Verbundsbroschüre erscheinen. Als nächste Schritte ist ein gegenseitiger Besuch der Museen untereinander geplant und die gemeinsame Teilnahme am Internationalen Museumstag wird vorbereitet.

Das solche Netzwerke Erfolg haben, zeigt das Netzwerk der Parks & Gärten im Dresdner Heidebogen. Die gegenseitige Unterstützung, Beratung, Problemlösung und gemeinsame Vermarktung zum Wohle aller Partner ist ein Erfolgsrezept.



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