Asyl in Ebersbach: Erneut Lampionumzug in Naunhof
Kategorie: Dresdener Land und Umgebung
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Freitag, dem 13.11.2015 ab 18 Uhr: die Naunhofer Bürger führen erneut einen friedlichen und gewaltfreien Lampionumzug gegen die geplante Asyl-Notunterkunft im Schloss durch. Treff ist wieder an der Dorflinde und der Umzug endet wieder am Naunhofer Schloss.
 |  Naunhofer und Steinbacher Bürger hatten sich am 23. Oktober zum ersten Lampionumzug gegen die Nutzung des Schlosses Naunhof als Notasyl versammelt. |
Die Bürgerinitiative Naunhof teilte mit, dass sie erneut einen Lampionumzug durchführen will. In einer Pressemitteilung dazu heißt es:
„Nachdem der erste Lampionumzug sehr erfolgreich, friedlich und sachlich mit ca. 720 Teilnehmern (SZ und Radeburger Anzeiger berichteten) von statten ging, muss die Bürgerinitiative erneut zu einem Umzug aufrufen. Seit dem letzten Umzug wurde weder von Seiten der Bürgermeisterin der Gemeinde Ebersbach Frau Fehrmann noch von Seiten des Landrates Steinbach eine von den Einwohnern geforderte Informationsveranstaltung zu dem nun mittlerweile begonnenen Umbau des Schlosses Naunhof zu einer Notunterkunft für Asylsuchende angesetzt. Die Bürger haben ein Recht auf Information und dies fordern sie mit dem neuerlichen Umzug ein. Weiterhin stehen die Problematiken in dem Ort Naunhof zur Diskussion wie die begrenzte Infrastruktur, keine Einkaufsmöglichkeiten sowie wenige Gestaltungsräume für Freizeitaktivitäten. Umso fraglicher stellt sich die geplante Umsetzung des Landkreises dar, die beabsichtigte Gruppe von Asylsuchenden im Ortsteil Naunhof unterzubringen. Nicht nur aus Sicht der Bevölkerung sondern auch aus Sicht der Asylsuchenden ist die Unterbringung fern ab vom öffentlichen Leben im Pflegeheim fragwürdig.”
Am 07.12. erhielt die Initiativgruppe eine Einladung für den 11.11.2015, zur Beratung der Arbeitsgruppe Asyl des Gemeinderates Ebersbach. Barbara Schirmer und zwei weitere Vertreter der Initiativgruppe hätten dort teilnehmen und ihre Anliegen vortragen können. Die Initiativgruppe lehnte dies jedoch ab mit dem Hinweis, man wolle eine offene Bürgerinformation mit allen Einwohnern. Im Antwortschreiben an die Bürgermeisterin heißt es: „Die Initiativgruppe ist ein Bürgerplattform, die keine Verantwortung für die von Ihnen und der Arbeitsgruppe Asyl getroffenen politischen und sozialen Entscheidungen übernimmt.”
Bürgermeisterin Margot Fehrmann sagte dazu: „Die Arbeitsgruppe Asyl ist für den Austausch und zum Informieren gedacht. In der Arbeitsgruppe werden keine Entscheidungen getroffen oder Beschlüsse gefasst, durch die jemand in eine Verantwortung genommen würde.” Im Übrigen hatte auch der Gemeinderat bisher keine Veranlassung, etwas zu beschließen, da die Unterbringung nicht in kommunalen Einrichtungen erfolgt.
Die Bürgermeisterin und der Ortschaftsrat beraumten nun die gewünschte Einwohnerversammlung für Montag, den 23. November an, obwohl Landrat Arndt Steinbach eine solche erst für das erste Quartal 2016 in Aussicht gestellt hatte. Dass die Botschaften wie die der Naundorfer Fackelumzüge durchaus ankommen, ist einem als „Brandbrief” kursierenden Schreiben des Sächsischen Landkreistages an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu entnehmen, in dem es unter anderem heißt:
„In jedem Fall ist der anhaltende Kraftakt der Schaffung immer neuer Unterbringungskapazitäten nicht durchzuhalten, zumal man durch diese Notmaßnahmen direkt in die Lebensgewohnheiten der Bürgerschaft eingreifen muss.”
Arndt Steinbach ist 1. Vizepräsident des Landkreistages. Der beim ersten Lampionumzug kritisierte Naunhofer Ortschaftsrat hat zwei Tage nach der Veranstaltung die Fragen der Einwohner in einem offenen Brief an den Landrat gesendet und von diesem mit Datum 10.11. 2015 ein drei Seiten umfassendes Antwortschreiben erhalten. Dieses wurde gestern an alle Naunhofer Haushalte verteilt. Das Schreiben kam gerade rechtzeitig, so dass die Bürger beim heutigen zweiten Lampionumzug in Naunhof schon darauf Bezug nehmen können.