Donnerstag, den 10. Mai 2012 16:24 Alter: 8 Jahr(e)

Radeburg: Info der Bürgerinitiative "Gegenwind Rödernsche Heide" zu "Windkraft aus dem Wald"

Kategorie: Radeburg und Umgebung

Windkraftbetreiber wollen in der Rödernschen Heide einen Windpark (mit bis zu 17 Windrädern und ca. 190 Höhe) errichten. Mit Entsetzen nahmen viele Menschen hier diese Nachricht auf. Anfang März gründete sich darum die Bürgerinitiative „Gegenwind“ (BI). Ihr Ziel: Die Ausweisung der Flächen verhindern. Damit das Naherholungs- und Vogelschutzgebiet eine Zukunft hat.

Nach den nun verworfenen Plänen hätte es von der Friedenshöhe aus mal so aussehen können (Darstellung von Windrädern mit 190 m Höhe).
Nach den nun verworfenen Plänen hätte es von der Friedenshöhe aus mal so aussehen können (Darstellung von Windrädern mit 190 m Höhe).

Grundsätzlich steht die BI der Nutzung erneuerbarer Energien offen gegenüber. Danke! 2400 Menschen beteiligten sich in den vergangenen Wochen an unserer Unterschriften-Aktion gegen den Windpark. Ein tolles Ergebnis! Die Unterschriftslisten übergaben wir am 8. Mai Landrat Arndt Steinbach. Er und weitere Mitglieder des Regionalen Planungsverbandes, der planerische Voraussetzungen für das Vorhaben schaffen sollte, besuchten dann Rödern, Radeburg, Zschorna, Dobra und Kleinnaundorf. Die Exkursion kam aufgrund der massiven Bürgerproteste – auch aus dem Großenhainer Norden – zustande.

Der öffentliche Druck hatte den Verband Ende März veranlasst, einen entsprechenden Entwurfs-Beschluss zu vertagen. Die vergangenen Tage waren für die BI sehr ereignisreich. Sie brachten Erfolge, Annäherungen und neue Projekte. Am 17. April gab der Naturschutzbund Sachsen (NABU) eine Pressemitteilung heraus. Unter der Überschrift „NABU Sachsen unterstützt Widerstand gegen geplanten Windpark in der Rödernschen Heide“ heißt es: „Ein Windpark mit 17 Windkraftanlagen von 210 Metern Höhe, ... brächte die Funktionsfähigkeit des Vogelschutzgebiets in große Gefahr.“ Der Nabu-Vorsitzende Bernd Heinitz kommt darin zu dem Schluss: „Im vorliegenden Fall ist die Errichtung eines Windparks mit dem europäischen, dem Bundes- und dem sächsischen Naturschutzrecht unvereinbar.“

Am 20. April lud die BI die Räte der Gemeinde Ebersbach und der Ortschaft Rödern in die Pension Beeg (Rödern) zu einer Info-Veranstaltung ein. 22 Personen waren anwesend. Unter ihnen auch Bürgermeisterin Frau Fehrmann und der Pfarrer, Herr Seifert. Vertreter der BI erläuterten den Standpunkt der Protestbewegung. Außerdem trugen sie ihr Faktenwissen über die Gesundheitsgefahren (Infraschall) vor, die von den großen Windrädern ausgehen. Zur Sprache kam auch, dass sich die Gemeinde wohl nur wenig Hoffnung auf Einnahmen aus dem Windpark machen kann. Doch genau die hatten die Räte im Sinn, als sie den umstrittenen Prüfungsantrag verabschiedeten. Ein Fazit des Abends: Der Gemeinderat wird gemeinsam mit der BI eine Arbeitsgruppe bilden, die sich kritisch mit den Planungen beschäftigen soll.

Am 28. April war die BI gleich zwei Mal öffentlich präsent. So beteiligten sich Vertreter der Region an den Protesten vorm Werktor von Wacker Chemie in Nünchritz. Anlässlich eines Festaktes hatte sich dort viel Polit-Prominenz angekündigt.

Am Nachmittag empfing der Bundestagsabgeordnete unseres Wahlkreises Dr. Thomas de Maizière in Großenhain eine Stunde lang Vertreter unserer BI und der aus Strauch (Großenhain). Im sachlichen Gespräch hörte der gut informierte Minister aufmerksam zu und zeigte Verständnis für die Argumente der Bürger. Zu- oder Aussagen zu den Problemen und Planungen traf er aber abschließend nicht. Am 3. Mai trafen sich in Dresden mehrere sächsische Bürgerinitiativen, die gegen geplante Windparks Sturm laufen. Wir kämpfen weiter!

www.gegenwindheide.de


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