Donnerstag, den 05. April 2012 18:43 Alter: 8 Jahr(e)

Handballer werden Bezirksliga-Meister und steigen in die Verbandsliga auf

Kategorie: Radeburg und Umgebung

Nach dem letzten Punktspiel am Sonntag, dem 1. April (35 : 22 gegen Lommatzsch) feierten sich und feierten die Fans Radeburgs Handball-Männermannschaft, die nun die Verbandsliga Sachsen-Ost aufsteigt. Eine Spielklasse die noch nie eine Radeburger Handballmannschaft erreicht hatte. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Damit erreicht eine Entwicklung des Radeburger Handballs einen vorläufigen Höhepunkt, die im Jahr 2008 ihren Anfang nahm. Damals wurde die OVB Vermögensberatung Hauptsponsor und ihr Vertreter, Ralf Arndt zum Leiter der Abteilungsentwicklung. „„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer,“ zitiert der Mann von der Küste gern den französischen Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery. Arndt lehrte eine neue Sehnsucht nach Handball in Radeburg und wurde dafür am Aufstiegs-Sonntag mit einem riesigen Applaus bedacht. Verdientermaßen, obwohl da immer lieber abwiegelt und anfängt lange Listen aufzuzählen, ohne wen alles der Erfolg unmöglich wäre. Womit er natürlich auch Recht hat. Arndt stellte 2008 Kontakt zu Nationalspieler Maik Handschke her, der als sportlichen Berater für den Verein gewonnen werden konnte und er gewann den in der regionalen Handball-Szene hoch geschätzen Norbert Stein mit seinen umfangreichen Erfahrungen und Erfolgen als Top-Nachwuchskoordinator. Gemeinsam erstellten sie ein sportliches Konzept für den Verein. Als Ziel wurde definiert, mittel- und langfristig die Leistungen aller Handball-Mannschaften des TSV 1862 Radeburg e.V., so zu optimieren, dass die Grundlagen für den Aufstieg in höhere Klassen geschaffen werden. Dazu wurden für alle 13 Mannschaften (davon 9 Kinder- und Jugendmannschaften), in denen 180 Mitglieder aktiv sind, Ziele formuliert und Maßnahmen festgelegt. Jeweils in der Bezirksliga Sachsen – Mitte spielen heute die 1. Männer, die männliche Jugend A, die männliche Jugend C sowie die Frauen, die weibliche Jugend A und die weibliche Jugend C. Nur mit dieser klaren konzeptionellen Ausrichtung wurde es möglich, aus dem TSV 1862 Radeburg e.V. einen Verein zu machen, der ganz gezielt auf die Arbeit im Kinder- und Jugendbereich setzt und dadurch den Nachwuchs fördert. Ein wichtiger Kooperationspartner ist der Kinder- und Jugendsportclub Radeburg e.V. in dem derzeit 44 Kinder im Altern von 2 bis 7 Jahren aktiv Sport treibenm und an den handball herangeführt werden. Dank dieser Kooperation konnten bereits viele sportliche Talente erkannt und gefördert werden. „Ein Ziel unseres Konzeptes ist es, langfristig in jeder Mannschaft 12-14 Handballer zu haben und diesen Sportlern Perspektiven im eigenen Verein zu geben, damit sie auch höherklassig Handball spielen können,“ erklärt Ralf Arndt. So soll vermieden werden, dass die Heimatvereine bei Aufstieg verlassen werden müssen. Dank der Nachwuchsförderung soll es möglich werden, dass künftig die 1. Mannschaften überwiegend aus Radeburgern bestehen. Den Gründervätern Ehre gemacht Dass der Aufstieg der „1. Männer“ gerade im 150. Jahr des Radeburger Sports gelang, macht die handballer besonders stolz, krönen sie damit doch eine Entwicklung, die im Sommer des Jahres 1949 ihren Anfang nahm, als sich 15 junge sportbegeisterte Männer zu einem regelmäßigen Trainings- und Spielbetrieb (damals auf dem Großfeld) entschlossen, was als die Geburtsstunde des Radeburger Handballs gilt. Seit dieser Zeit entwickelte sich die Handballabteilung in Radeburg kontinuierlich. Frauen, Jugendliche und Kinder wurden nach und nach in den Verein integriert. Bereits in den 50-ern wurde auch mit Hallenhandball begonnen, obwohl damals noch Großfeldhandball dominierte. Zuerst mit Turnieren, um den Winter zu überbrücken, später mit einem wettkampfmäßigen Punktspielbetrieb. Zwischen Großfeld- und Hallenhandball gewann auch das Kleinfeldspiel, bedingt durch fehlende Sporthallen, an Bedeutung. Auf dem Großfeld wurde bis 1969 und auf dem Kleinfeld bis zum Jahr 2000 gespielt. Ab dem Jahr 2000, als in Radeburg am Meißner Berg eine Ballsporthalle entstand, jagen die Radeburger Handballer dem Ball nun nur noch in der Halle hinterher. In all diesen Jahren sportlichen Wettstreits der Mannschaften der Abteilung wurden von den Aktiven Erfolge errungen, die die BSG Traktor Radeburg und ab 1991 die TSV 1862 Radeburg zu einem geachteten Spielpartner im Spielkreis und Spielbezirk machten. Die Liste an Titeln und Erfolgen kann sich durchaus sehen lassen, darunter drei Titel im Landsprotpokal des Bezirkes Dresden in den 80ern,d er Sieg der Frauen im Bezirkspokal 1996 und bei den Männern 2002 sowie das sensationelle Erreichen des Sachsen-Pokalfinales der Männer im Jahr 2001. In den Jahren zeichneten sich auch einzelne Spieler und Spielerinnen aus, die in Auswahlmannschaften berufen wurden und einige, die dann in höherklassigen Mannschaften ihre sportliche Karriere fortsetzten. Besonders zu nennen ist hier Paul Tiedemann, der von unserem Verein zum SC DHfK Leipzig wechselte. 1955 konnte er bereits sein erstes Länderspiel gegen Frankreich bestreiten und brachte es in der Zeit seiner aktiven Laufbahn als Kapitän der Nationalmannschaft der DDR auf über 100 Länderspiele. Er war später als Trainer tätig und wurde 1980 mit der DDR-Auswahl der Männer in Moskau Olympiasieger.

K. Kroemke zit. aus „Aufstieg“ - Broschüre der Abt. Handball zum Saisonabschluss und Vereinsjubiläum


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